Schon zur Tradition geworden sind die beliebten naturkundlichen Exkursionen mit Herrn Dr. Horn. In diesem Jahr lag unser Ziel ganz nahe: wir besuchten die Sandhäuser Dünen.
Entstanden sind die Dünen nach der letzten Eiszeit. Aus den Aufschotterungen des Rheins „verwehte“ der Wind lose Sedimentablagerungen von der Rheinebene vorwiegend Richtung Osten. Aufgehalten wurde der Flugsand meist durch natürliche Hindernisse, wie am Beispiel der Sandhäuser Dünen durch einen Bachlauf.
Zunächst brachte Herr Dr. Horn mit Salzsäure den Nachweis, dass es sich bei den Dünen um kalkhaltiges Erdreich handelt. Die Flora, die auf diesem kalkhaltigen Boden gedeiht, weist ganz spezifische Eigenschaften auf. Da der Sandboden bei Hitze stark aufheizt und rasch austrocknet, müssen sich die Pflanzen und Tiere diesen erschwerten Bedingungen anpassen. Geringe Blattoberflächen bei Feldbeifuß und Schafschwingel bieten der Sonne wenig „Angriffsfläche“, eine helle Wachsschicht bei der Steppenwolfsmilch verhindert das zu starke Aufheizen der Pflanze bei Sonneneinstrahlung, die Filzbehaarung bei der Silberscharte schützt vor zu rascher Verdunstung, Pfahlwurzeln der Nachtkerze oder die dickfleischigen, wasserspeichernden Blätter des Mauerpfeffers ermöglichen den Pflanzen, lange Trockenperioden zu überstehen. Weitere Pflanzen, die sich diesen erschwerten Bedingungen anpassen, sind u. a. die Kartäusernelke, der Sandthymian und der Schwalbenwurz.
Nun ging es daran, die Tierwelt der Dünenlandschaft zu beobachten. Kleine Schnecken trotzen den widrigen Bedingungen, indem sie ihre „Öffnungen“ verschließen und dadurch mehrere Monate überleben ohne auszutrocknen. Mit Hilfe von Frau Horn, die geschickt allerlei Kleintiere einfing, konnten wir Ameisenlöwen, Dünensandläufer, Grabwespen und viele andere Insekten beobachten.
Um diese Fauna und Flora der Sandhäuser Dünen zu bewahren, ist eine ständige Pflege des Areals notwendig. Häufig widmen sich Sandhäuser Schüler dieser wertvollen, naturerhaltenden Maßnahme.
Viel zu schnell waren zwei Stunden vorüber und Herr Dr. Horn hätte noch vieles zu erzählen und zu erklären gehabt. Vielleicht bei einer weiteren Führung durch die Dünen?
An dieser Stelle unser ganz herzlicher Dank an Herrn Dr. Horn und an Frau Horn, die ihren Gatten unermüdlich unterstützte und mit ihrem geschulten Auge wahre Raritäten aus Flora und Fauna entdeckte. Wir freuen uns schon auf die nächste Exkursion.
Christa Nohe