Auf Einladung der Freunde und Förderer des Gymnasiums Walldorf traf sich am vergangenen Samstag (leider nur eine kleine) Gruppe Theaterinteressierter im Foyer des Theaters zu einer ganz besonderen Theaterführung. Kennt man das Theater in der Regel nur als Zuschauer, so hatten wir Gelegenheit bei dieser Führung hinter die Kulissen zu schauen.
Zunächst gab uns Frau Wagner, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit am Theater Heidelberg ,einen Einblick in die „Geschichte“ des Theaters, die schwierigen Arbeitsbedingungen im alten Haus und die Notwendigkeit eines Neubaus, da das unter Denkmalschutz stehende alte Gebäude nicht den neuesten technischen Anforderungen gemäß renoviert werden konnte. So musste das alte Theater erhalten, das neue Theater auf engstem Raum gebaut und mit dem bestehenden Gebäude verbunden werden. Das Ergebnis ist architektonisch mehr als gelungen, die technische Ausstattung des Neubaus ist auf dem modernsten Stand. Davon konnten wir uns auf dem anschließenden Rundgang überzeugen. Beginnend mit dem umgebauten Alten Saal, der im Wesentlichen sein Aussehen bewahrte, konnten wir die neue Theaterbühne in ihrer gesamten Größe (11 m breit und 26 m tief) bewundern, den Kulissenbauern bei der Arbeit zu sehen und aus ca. 17 Meter Höhe die beeindruckende Bühnen- und Kulissentechnik von oben bestaunen. Nun ging es weiter hinter die Kulissen. Waren vor dem Neubau fast alle Werkstätten ausgelagert, ist nun alles unter einem Dach untergebracht: Die Schlosserei, der Malersaal, in dem die Kulissen gezeichnet werden, ein Werkraum, in dem die Bühnenplastiken entstehen, eine Werkstatt, in der nur Stoffe für die Dekoration verarbeitet werden, die Schreinerei und die Schneiderei, in der faszinierende Kostüme in mühevoller Handarbeit hergestellt werden. Der neue Orchesterproberaum ermöglicht ein ungestörtes Proben unter vergleichbaren akustischen Verhältnissen wie im Theatersaal. Mit dem Neubau ist das Theater nicht nur auf dem neuesten technischen Stand, sondern auch die Arbeitsbedingungen der 320 am Theater angestellten Menschen haben sich wesentlich verbessert. Zum Abschluss warfen wir noch einen Blick in den neuen Maguerre-Saal, der durch seine hervorragende Akustik überzeugt.
Ein interessanter Rundgang mit erstaunlichen Eindrücken und Einblicken in die Arbeit hinter den Kulissen ging viel zu schnell vorbei. An dieser Stelle nochmals ein herzlicher Dank an Frau Wagner für die kurzweilige und informative Führung.